Montag, 2. April 2012

Naturfotografie.- und Naturschutzgedanken ausm Nachtdienst

Momentan setze ich mich intensiv  mit dem Thema „Naturfotografie“ auseinander. Ich bin sehr fasziniert von einigen Hobbyfotografen und Ihren in meinen Augen oftmals sehr professionellen Bildern. Große Leidenschaft und Liebe und Hingabe, sowie Sensibilität, aber auch jede Menge Opferbereitschaft und konkrete Auseinandersetzung mit dem zu fotografierendem „Objekt“/Motiv, scheinen mir oftmals absolute Bedingung für viele dieser sehr schönen Bilder. Für mich motivierender Ansporn und der Versuch es Ihnen gleichzutun. Ich kann hier nur  ein paar Seiten und Fotografen empfehlen, die mir auf dem virtuellen Weg immer Anlaufpunkt und Inspiration waren und sind.

 


http://naturfotografen-forum.de/ ist eine Sammelforum und Bildplattform ansässiger Naturfotografen


http://www.bartocha-photography.com/ ..Sandra Bartocha ist eine hiesige Profinaturfotografin mit wahnsinnig schönen Bildern.


http://www.naturfotocamp.de/ Radomir Jakubowskis Bilder haben mich von Anfang an sehr fasziniert und inspiriert.



http://photography.poreo.com ein finnländischer Fotograf.


http://www.whytake.net ist eine internationale Bilderplattform für Naturfotografien.

 






Viele wunderschöne Bilder…!

 


Hinter jedem Bild steckt wie gesagt unglaublich viel Engagement und Zeit und Liebe zur Natur. Da bin ich mir sicher!


Bei mir hat das alles schon recht früh angefangen. Als Kind wünschte ich mir Tierbestimmungsbücher und blätterte sehr gerne darin. Ich erinnere mich an so vieles. An kleine abgelegene Seen, die wir im tiefsten Winter aufsuchten und aufs Eis gingen, des nachts durch den Wald laufen und angstvoll berauscht auf jeden fremdartig erscheinenden Laut achten. Einen Sommer lang entdeckten wir an einen zugemüllten Tümpel viele Molche und sorgten fortan dafür, dass deren Lebensraum ein wenig sauberer wurde. Den Tümpel am Rande der Stadt gibt es heute nicht mehr. Er musste einem großen Einkaufszentrum weichen.
 

Und das ist der Punkt der mich mindestens nachdenklich stimmt, denn setzt man sich intensiver mit unser hiesigen Natur auseinander, dann stellt man fest, dass vieles im Argen liegt. Ein Bild eines Moorfrosches…oh wo gibt es denn diese schönen blauschimmernden Frösche in Hessen noch? Mh OK in Hessen ist er fast ausgestorben. Oh ein schönes Bild der Orchidee Frauenschuh. Ich will auch so ein Bild machen und hei der Odenwald ist voller WALD, also gibt’s diese Pflanze hier doch bestimmt….oh ok in Hessen nur noch an wenigen Standorte in Nord und Osthessen vertreten. Dasselbe gilt für die Schachbrettblume….durch Habitatfragmentierung stark im Bestand zurückgegangen. Habitatfragmentierung, also vereinfacht gesagt die Verinselung und Zerstückelung von Lebensräumen, beschreibt einen der Hauptgründe für den hiesigen und wohl weltweiten Artenrückgang. Recherchiert man weiter, muss  man leider feststellen, dass es sehr schlecht gerade auch um die heimatliche Artenvielfalt bestellt ist. Viele Arten sind einfach nicht mehr existent oder zumindest sehr stark gefährdet.

Auf mich hat das in den letzten Jahren tendenziell gar nicht so schlecht ausgesehen. Die großen Flüsse sind doch sauberer geworden und gibt es nicht auch wieder Luchse, die die Elbe heraufschwimmen? Die Wildkatze gibt es vielleicht wieder im Odenwald (und ja vielleicht sogar den Luchs!).In der Lausitz wandern immer öfters Wölfe ein und ja sogar ein Braunbär gab es vor wenigen Jahren in Bayern. Ok nicht lange, aber es gab ihn! Solche Nachrichten beruhigten mich. Es wird schon alles wieder gut werden! Bei weiteren Recherchen aber auf auch offiziellen Seiten des Landes Hessens, erkennt man, dass es gerade um die kleinen stillen und unscheinbareren Arten sehr schlecht bestellt ist. Amphibien, Insekten, einige Pflanzen, Moose und Flechten finden sich in mannigfaltiger Zahl auf der Liste der bedrohten Arten. Der Schlüsselbegriff auch hier: Habitatfragmentierung durch Monotisierung, Urbanisierung und Agrarraumgewinnung. Ich fürchte, dass sich das in naher Zukunft keineswegs aufhalten lässt. Das macht mich dezent nachdenklich. Der Trend ist eindeutig. Für eine Vielzahl der oben genannten Gattungen wird es lapidar gesagt eng. Was also tun? Sich engagieren, schreit der Aktionist! Ja engagieren, aber Heldenhaftigkeit ist nicht jedermanns Sache. Vielleicht reicht zunächst einmal das Bewusstsein schaffen, dass eben nicht alles „irgendwie schon wird bzw. irgendjemand da schon was machen wird.“. Zumindest das Bewusstsein dafür will ich für mich hochhalten. Ich will meine Natur bewahren. Ich will meine morgendlichen Waldspaziergänge behalten. Ich möchte meine natürliche Freude über ein gefundenes Leberblümchen nicht missen. ich will das Käuzchen des Nachts am Feuer rufen hören! Ich will den Eisvogel beobachten und den Feldhasen und die Haselmaus .Ich will den Apollofalter behalten.


Die Zukunft wird hoffentlich so aussehen: Ein größerer und offensiverer Schutz dieser leider schon sehr bedrohten Inselhabitate.Vermutlich aber wird auch das schwerfallen, auch deshalb, weil unser aller Bewusstsein und wohl leider auch der Willen von offizieller Seite oftmals nicht stark genug vertreten wird.Großen Respekt hierbei denjenigen, welche  sich ehrenamtlich hierfür z.B. auch in  NABU, B.U.N.D.,Naturefund oder wie  bzw. wo  auch immer, engagieren.


2010 hatte ich (m)ein fotografisches Schlüsselerlebnis. In einem Straßengraben am Rande einer Kreisstraße sah ich ein kleines blaues umherwuselndes Funkeln. Das tiefblauschimmernde Funkeln, was nicht größer als 2cm im Durchmesser war. Ein auf der Roten Liste befindlicher Kurzschwanzbläuling! Ein Jahr später fand ich diesen leider nicht mehr dort vor. Das muß nichts heißen und dennoch hoffe ich, dass wir uns einfach „verpasst“ haben und vielleicht ja dann in diesem Jahr „wiedertreffen“.



 Viele Grüße
vom (vielleicht ein wenig) pathetisch-monologisierenden Markus, der vielleicht mal wieder alles zu schwarz sieht (oder eben auch nicht)

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